Die neuen 4K Ultra HD Fernseher

Auf der diesjährigen IFA überraschten die namhaften Hersteller mit ultra-hochauflösenden Fernsehern. Diese sind 4-mal schärfer als gewöhnliche Full-HD-Geräte – daher auch der Name 4K Ultra HD. Die Filmindustrie produziert bereits jetzt fleißig und auch die passenden Abspielgeräte werden angeboten. Doch wann kommt Ultra High Definition (UHD) ins deutsche TV und lohnt sich die Anschaffung überhaupt?

Annäherung der öffentlich-rechtlichen Sender an UHD eher zaghaft

Die Hersteller versprechen eine noch höhere Detailgenauigkeit vor allem für große und sehr große Bildschirmdiagonalen. Daher werden weltweit vermehrt Kinos mit 4K-Videoprojektoren ausgerüstet. UHD ist gerade dabei, zu einem Standard für Digital-Kinos zu werden, da von der Filmindustrie mehr und mehr Filme in 4K-Auflösung angeboten werden. Auch Direktübertragen von großen Ereignissen und Sportveranstaltungen sind so denkbar.

Doch für den Heimgebrauch scheint sich die vierfache Full-HD-Auflösung zurzeit noch nicht durchzusetzen. Da der Trend zu immer größeren Bildschirmen geht, ergibt sich auch hier ein deutlicher Vorteil durch die sichtbare Verbesserung der Bildqualität. So wurde eine Erhöhung der Bildwechselfrequenzen erreicht, die die Bildschärfe bei raschen Bewegungen steigen lässt. Die Farbtiefen gehen von 10 Bit bis 12 Bit und liegen somit weit über den Möglichkeiten von HD-TV.

Es hat mehrere Jahre gedauert, bis die großen TV-Sender den HD-Standard nutzten. Jetzt sind die ersten Fernsehgeräte erhältlich, die nicht nur Full-HD mit einer Auflösung von 1.920 x 1.080 Pixeln leisten, sondern sogar auch das 4K mit 3.840 x 2.160 Pixeln abspielen. Doch noch sendet die Mehrzahl der Kanäle in der eher bescheidenen SD-Qualität mit 720 x 576 Pixeln, daher ist die Frage, inwieweit sich die Sender überhaupt mit UHD beschäftigen, durchaus gerechtfertigt.

4K Fernseher

4K Fernseher © Thomas Pajot – Fotolia.com

Wie Dr. Michael Rombach, Verantwortlicher für Produktionstechnik der ARD und Produktionsdirektor der NDR zugibt, sieht die ARD noch keinen Handlungsbedarf, da derzeit die Fernsehprogramme in normalem HD angeboten werden. Eine Umstellung auf UHD-Kanäle sei noch nicht geplant und UHD sei in erster Linie ein Marketinginstrument der Endgeräte-Hersteller. Dagegen hat ZDF bereits erste UHD-Kameras und Monitore angeschafft, um mit der neuen Technologie zu experimentieren. Doch der Sender sei noch weit davon entfernt, die komplette Produktionskette auf diesen Standard umzustellen. Auch die RTL-Gruppe beobachtet bisher nur. Denn der Produktionsaufwand für eine 4K-Produktion ist deutlich höher als bei herkömmlichen HD-TVs.

Pay-TV auf dem weitesten Entwicklungsstand

Der Bezahlsender Sky beschäftigt sich bereits jetzt intensiv mit dem Thema 4K und UHD. Es wurden schon einige interne Testläufe durchgeführt und beispielsweise das Bundesligaspiel FC Bayern München gegen Borussia Dortmund mit 4K-Kameras aufgenommen. Sky Deutschland sieht mit Ultra-HD neue Chancen auf sich zukommen. Denn mithilfe der Ultra-HD-Technologie könne beispielsweise eine Totale des kompletten Spielfeldes gezeigt werden, sodass für den Zuschauer der Eindruck entsteht, selber im Stadion zu sitzen. Dieses Bild könne durch mehrere kleinere TV Bilder aus verschiedenen Kameraperspektiven ergänzt werden, wodurch ein Multiview-Ansatz entstehen würde.

Auch das ZDF prophezeit UHD eine klare Zukunft. Denn anders als bei 3D wird schon wegen der Entwicklung der Endgeräte mit dem Ablösen des jetzigen HD-TV-Standards gerechnet. Doch konkret wird von keinem Sender ein Zeitrahmen genannt, in dem Fernsehen in UHD ausgestrahlt werden soll. Der Satelliten-Anbieter Astra hat bereits jetzt einen Ultra-HD-Demokanal eingerichtet, der mit einigen Bildern live ist. Und Sky Deutschland hat zur IFA angekündigt, erste Testläufe der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Auch Samsung und Eutelsat führten bereits auf der IFA einen direkten Satellitenempfang vor. Dabei geht es Samsung überwiegend darum, zu zeigen, dass bereits jetzt UHD-Fernseher zukunftssicher sind.

Eine weitere Möglichkeit für den Zuschauer, um eine vierfache HD-Auflösung zu erhalten, bietet das Streaming per Internet. Um hier eine gute Bildqualität zu bekommen, sind allerdings auch dementsprechend hohe Bandbreiten nötig. So arbeitet der Demokanal von Eutelsat beispielsweise mit 40 Mbit/s, was wohl die meisten Privatanwender nicht erreichen. Daher bleibt voraussichtlich der Satellitenempfang die erste Wahl für einen Übertragungsweg zum Fernseher auf höchstem Qualitätsniveau.

Die Nachteile für 4K liegen auf der Hand:
• Bei kleinen Bildschirmen kein Unterschied erkennbar
• Mehr Stromverbrauch
• Kein Fernsehkanal in 4K-Qualiät vorhanden

Daher ist der derzeitige Einsatzzweck für UHD ein 3D-Fernsehen. Denn mithilfe eines 4K-Fersehers kann mit Polfilter-Brillen in Full-HD-Auflösung geschaut werden. Eine reiche Auswahl der verschiedenen zuvor vorgestellten Fernsehtypen findet der Kaufinteressent auf der Seite http://www.comtech.de/.

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