TV und Internet zu verschmelzen – das ist der Grundsatz des neuen Dienstes Google TV. Denn mit der Suchmaske von Google TV hat der User die Möglichkeit, am Fernseher sowohl nach TV- als auch nach Web-Ergebnissen zu suchen. Das ist aber bei weitem noch nicht alles. Denn durch die Integration des Chrome-Browsers wird der Google-TV-User geradezu genötigt, sich frei im WWW zu bewegen. Die Bedienung erfolgt dabei völlig unkompliziert über eine eigens dafür entwickelte Steuerkonsole mit Touchpad. „Fernsurfen“ ist also nicht mehr nur ein zukunftsträchtiges Wort, es ist bereits Gegenwart. Zwar sind Google-TV-Set-Top-Boxen momentan nur in den USA erhältlich, man sollte aber davon ausgehen, dass der neue Dienst des Suchmaschinengiganten in absehbarer Zeit auch die europäischen Märkte erobern wird.
US-Sender boykottieren Google TV
Perfekt ist der Verkaufsstart der Google-TV-Geräte allerdings nicht verlaufen. Denn da einige amerikanische Medienhäuser befürchten, dass ihre Videos in der großen Masse anderer möglicherweise illegaler Online-Inhalte untergehen könnten, haben sie damit begonnen, Google TV auszubremsen und ihr Videomaterial von der Google-TV-Suche auszuschließen. Konkret ist die Rede von den drei großen US-Sendern ABC, CBS und NBC.
Wie lange dieser Boykott anhalten wird, wird von den kommenden Verhandlungen zwischen Google und diesen Sendern abhängen. Ein Ding der Unmöglichkeit ist es aber sicher nicht, dass sich die beiden Parteien einvernehmlich einigen werden. Eine gemeinsame Kooperation mit der erfolgreichen Streaming-Plattform Hulu strebt Google derzeit ebenfalls an. Sobald die Inhalteanbieter bereit sein werden, mit dem renommierten Suchmaschinenspezialisten zusammenzuarbeiten, dürfte der Verschmelzung von TV und Internet so gut wie nichts mehr im Wege stehen.