Shutter gegen Polfilter: Welche 3D-Technik ist besser?

Wer sich heutzutage einen 3D-Fernseher kaufen möchte, hat es nicht mehr so leicht wie zu Beginn der 3D-Revolution. Denn dadurch, dass in diesem Jahr einige neue Flatscreen-Fernseher auf den Markt kommen, die auf der Polfiltertechnik basieren, muss sich der Konsument zusehends mit der Frage auseinandersetzen: Shutter oder Polfilter? Der koreanische Elektronikkonzern LG hat bereits einige Polfilter-Modelle für April/Mai 2011 angekündigt. Und auch Philips möchte in Kürze mit seiner neuen 7000er-Serie hochwertige Polfilterfernseher in die Elektroläden bringen.

c’t-Untersuchung mit 45 Testpersonen

Was sind nun die jeweiligen Vor- und Nachteile der beiden 3D-Fernsehtypen? Welche 3D-Technik kommt bei den Kunden generell besser an? Eine interessante Untersuchung, die in der aktuellen c’t (Ausgabe 8, 28.03.2011) auf der Seite 80 zu finden ist, hilft, ein klein wenig Licht ins Dunkel zu bringen. Das renommierte Testmagazin hat 45 Testkandidaten über ihre subjektiven Meinungen und Eindrücke zu einem Shutter-Plasma (Panasonic P46VT20E), einem Shutter-LCD (Samsung UW46C7700WS) und einem Polfilter-LCD (LG 47LD950) befragt. Herausgekommen ist dabei ein wenn nicht repräsentatives, so doch überraschendes Ergebnis:

Die leichten, passiven Brillen kamen bei unseren Testpersonen mit Abstand am besten an, und auch in puncto 3D- und Bildeindruck hatte der LG-Polfilterfernseher die Nase vorn. (c’t, Ausgabe 8, 28.03.2011, Seite 82)

Leichte Polfilterbrillen, klobige Shutterbrillen

In diesem Fazit ist klar ersichtlich, dass Polfilterfernseher vor allem einen Vorteil haben: die Brillen. Während aktive Shutterbrillen in der Regel teuer, klobig und recht unangenehm zu tragen sind, sind passive Polfilterbrillen kostengünstig und leicht. Zudem benötigen Polfilterbrillen keine Batterien, was insgesamt sehr gut bei den Konsumenten ankommt.

Nachteil der Polfiltertechnik

Nachteilig kann sich bei Polfilterfernsehern allerdings die „halbierte“ Panelauflösung auswirken. Die vertikalen Zeilen werden bei der Polfiltertechnik unterschiedlich polarisiert, so dass das linke Auge nur die „ungeraden“ Zeilen und das rechte Auge nur die „geraden“ Zeilen sehen kann. Das führt letzten Endes zu einer Auflösung von 1920 x 540 Pixeln. Der Witz: Bei der Untersuchung des Testmagazins c’t nahmen nur wenige Testpersonen die geringere Panelauflösung überhaupt bewusst wahr.

Fazit

Das neue Polfilterverfahren mag zwar im Grunde genommen ein alter Hut sein. 34 von 45 Testkandidaten der c’t-Untersuchung bewerteten jedoch den dreidimensionalen Eindruck des Polfilterfernsehers LG 47LD950 als angenehm (76 %). Beim Shutter-LCD Samsung UW46C7700WS sowie beim Shutter-Plasma Panasonic P46VT20E waren es jeweils nur 27 (60 %). Offensichtlich schlummern in der Polfiltertechnik also sehr große Potenziale. Die beiden Elektronikriesen LG Electronics und Philips werden schon wissen, weswegen sie in diesem Jahr neue 3D-fähige Flatscreen-Fernseher auf den Markt bringen wollen, die auf der Polfiltertechnik basieren!

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